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Editorial

9/11: Zum Verhältnis von Zivilisation und Barbarei

Dass nach dem 11. September nichts mehr so sei wie vordem, war eine oft gehörte Position im Rahmen einer Diskussion, in der sich alsbald deutlich zeigte, dass alles im vertrauten Rahmen blieb. Da die getroffene Weltmacht USA wie eine getroffene Weltmacht agierte, indem sie entschlossen die Terroristen ins Visier nahm ohne dabei weiter gespannte Interessen aus dem Auge zu verlieren, brauchten die Diskutanten die für sie gewöhnlichen Pfade der Reaktionen und Interpretationen nicht zu verlassen. Der linke Antiimperialist sah im Agieren der USA und ihrer Alliierten genau den Imperialismus am Werk, der die Anschläge, wenn nicht als gerechtfertigte, so doch zumindest als logische Frucht imperialer Taten begriff und traf sich so mit dem friedensbewegten Pazifisten, für den Krieg prinzipiell nicht nur keine Lösung, sondern Öl ins Feuer einer Konstellation ist, von der der Antiimperialist behauptet, dass es in ihr wesentlich nur um Öl geht, für welches Blut nicht vergossen werden dürfe. Zu ihnen gesellen sich vereinzelte Autonome unter der zwar wenig hellen, aber der Versammlung als ungemein kritisch geltenden Parole "Zivilisation ist Völkermord", autonome Einzelne wie der Konkret-Redakteur Elsässer, der "keinen Mann, keine Frau, keinen Groschen, keinen Cent diesem Militär, diesem Staat, diesem System" als "kleines ABC jeder oppositionelle Bewegung" proklamiert und damit nur zeigt, wie weit er hinter Einsichten aus besseren Tagen, in denen er über Dresden keine Träne vergießen wollte, zurückgefallen ist, sowie, wenngleich nur in der distanzierten Form, welche dem Theoretiker alleine angemessen ist, der Krisen- und Zusammenbruchstheoretiker, dem einstürzende Türme nur ein Omen für das gewiss bald zusammenstürzende System sind. Türme übrigens, die, glaubt man dem raunenden Verschwörungstheoretiker, eigens nur für den dunklen Zweck, dort ferngesteuerte Passagierflugzeuge reinfliegen zu lassen, gebaut wurden. Gegen diese heterogene Versammlung positioniert sich innerhalb der Linken der antideutsche Kritiker, der, die Welt von Auschwitz anblickend, im Islamismus den Nazifaschismus identifiziert und den Krieg gegen den Terrorismus als den gleichen zur Verteidigung der Zivilisation begreift, welcher der Krieg der Alliierten gegen Nazideutschland ohne Zweifel gewesen ist. Dem antideutschen Bellizisten zur Seite stellen sich jene, denen im Laufe der letzten Jahre ihr Dasein als Linke zunehmend peinlich wurde und denen es zudem charakterologisch unmöglich ist, ihrem Bedürfnis nach dem Verlassen der für sie anrüchigen Gesellschaft lautlos zu entsprechen.

I
Es war Karl Marx, der anlässlich einer Untersuchung über die "künftigen Ergebnisse der britischen Herrschaft in Indien" von "verheerenden Wirkungen der englischen Industrie auf Indien" sprach und eine "tiefe Heuchelei der bürgerlichen Zivilisation und die von ihr nicht zu trennende Barbarei" konstatierte. Die Einsicht über die der bürgerlichen Produktionsweise inhärente Barbarei hinderte ihn aber keineswegs daran, die bourgeoise Herrschaft als im doppelten Wortsinn gewaltigen Fortschritt zu begreifen, welcher "auch die barbarischsten Nationen in die Zivilisation" zu reißen vermag. Die bürgerliche Zivilisation unterscheidet sich vom barbarischen Gemeinwesen vor allem durch eine auf dem allgemeinem Warentausch gegründete Herrschaft eher sachlicher denn personaler Art. Die allgemeine Warenproduktion erfordert die Freiheit des und die Gleichheit der Einzelnen in allerdings spezifisch warenförmiger Gestalt. In dieser werden aus unterschiedlichen Individuen gleichartige Subjekte, "Charaktermasken" des zum "automatischen Subjekt" gewordenen Kapitals. Weil eben nicht persönliche Gier, die zu stillen wäre, sondern ein dem kapitalistischen Verwertungsprozesses wesenseigener und deshalb unaufhebbarer Zwang Grundlage gesellschaftlicher Handlungen ist, schlussfolgerte Marx: "Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnet die Bourgeoisepoche vor allen anderen aus." Die aus dieser Dynamik sich ergebende Entwicklung der Produktivkräfte mache die Überlegenheit der bourgeoisen Produktionsweise über alle anderen Gemeinwesen aus, zwänge diese zur Übernahme ihrer Zivilisation und führe dazu, dass sich die Bourgeoisie "eine Welt nach ihrem eigenen Bilde schafft."
Ob diese Entwicklung der Produktivkräfte und des gesellschaftlichen Reichtums um ihrer selbst willen geschieht oder die Bedingung der Möglichkeit kommunistischer Revolution zum Zwecke freien und vernünftigen Lebens der frei assoziierten Menschheit darstellt, von der Antwort auf diese Frage hängt ab, ob man die bürgerliche Zivilisation verteidigen kann und muss, auch angesichts des ihr unauslöschlich innewohnenden Elends. Karl Marx notierte: "Erst wenn eine große soziale Revolution die Ergebnisse der bürgerlichen Epoche, den Weltmarkt und die modernen Produktivkräfte, gemeistert und sie der gemeinsamen Kontrolle der am weitesten fortgeschrittenen Völker unterworfen hat, erst dann wird der menschliche Fortschritt nicht mehr jenem scheußlichen heidnischen Götzen gleichen, der den Nektar nur aus den Schädeln Erschlagener trinken wollte."

II
Zur janusköpfigen Zivilisation und zweigesichtigen (der der bürgerlichen Zivilisation inhärenten und der dem vorbürgerlichen Gemeinwesen eigenen) Barbarei trat mit dem Nationalsozialismus eine barbarische Gestalt eigener Prägung hinzu, die in ihrer katastrophischen Dimension das Verhältnis von Zivilisation und Barbarei ebenso nachhaltig prägte wie auch entscheidend veränderte. Die Rede vom "Zivilisationsbruch", die der Nationalsozialismus bedeute, verweist in einem auf die Abkunft dieses Regimes aus der Zivilisation, die in ihrer Konstitution damit zugleich kritisiert ist, und auf den signifikanten Unterschied zwischen der bourgeoisen und der nationalsozialistischen Barbarei. Gegen Positionen, die den Nationalsozialismus unter "Formen bürgerlicher Herrschaft" abhandeln, ihn in der Geschichte der Moderne auf- oder genauer (gleich Schandl das Sudetendeutschland) untergehen lassen, ihn unter einen ob Imperialismus, Staatskapitalismus oder staatsmonopolistischen Kapitalismus falsch benannten Kapitalismus subsumieren, betonen wir Besonderheit und Singularität des Nationalsozialismus, eben gerade die Merkmale, in denen er sich von den zivilen seiner Abkunft unterscheidet. Unterschiede, die hier nicht aufgezählt und qualifiziert werden können, deren Wesen aber in der Differenz zwischen durch den Wert synthetisierten Gesellschaften und der durch Führer und Führerprinzip kurzgeschlossenen völkischen Gemeinschaft besteht. Interessanter als Positionen, die nur unterschiedliche Modalitäten des Immergleichen behaupten, sind solche, die aus der Anerkenntnis des Unterschiedes zwischen Kapitalismus und Nationalsozialismus das Verhältnis beider zueinander genauer bestimmen wollen. Ein Unternehmen, das geprägt ist von der doppelten Frage nach der Notwendigkeit der kapitalistischen Krise sowie der Angemessenheit ihrer nationalsozialistischen Lösung.
Wie im Boom die Rezession so lauert in der Prosperität der Bankrott. Krise als nicht besonderer, vielmehr fundamentaler Zustand kapitalistischer Vergesellschaftung hat für die dieser Unterworfenen disziplinierenden und anpeitschenden Charakter, sie scheidet die Ungenügenden und Überflüssigen aus. Nicht Krise als solche kann also Gegenstand des Streits sein, sondern nur die nicht zuletzt auch auf Marx sich beziehende Behauptung, dass der Kapitalismus in einem Prozess durch Krisen und Zyklen hindurch an einen Punkt gerät, an dem die in diesem Prozess angeblich akkumulierten Wertvolumina ihrerseits sich nicht weiter verwerten können. An diesem Punkt wäre der Kapitalismus als Regime des sich selbst verwertenden Werts an sein Ende gelangt, der große Kladderadatsch die unausweichliche Folge. An diesem Horizont der allgemeinen Zusammenbruchskrise taucht nun der Nationalsozialismus als "Meister der Krise" (so auch ein Veranstaltungstitel in unserem laufenden Programm) in einer nicht kontingenten, sondern notwendigen Weise auf. In verkehrter Gestalt wäre so am nationalsozialistischen deutschen (Vernichtungs-)Wesen die kapitalistische (Waren-)Welt genesen. In der nationalsozialistischen Barbarei kommt in dieser Perspektive, die für die Genossen der "ISF" und der "Bahamas" kennzeichnend ist, die bürgerliche Zivilisation erst auf ihren angemessenen Begriff.
Eine auf den Grund gehende Kritik daran hätte allererst die Gültigkeit der beiden von Marx im "Kapital" formulierten kapitalistischen Entwicklungsgesetze, des "allgemeine[n] Gesetz[es] der kapitalistischen Akkumulation" und des sich wesentlich darauf gründenden "Gesetz[es] des tendenziellen Falls der Profitrate", zu bestreiten. Da wir, ohne das hier im Einzelnen zeigen zu können, die Marxsche Argumentation dieser "Gesetze" im "Kapital" nicht für annährend so logisch und zwingend halten, wie die zuletzt Genannten, gilt eine diesen inkonsistenten "Gesetzen" entgegenstehende kapitalistische Empirie uns durchaus als Argument. In gleicher Weise beziehen wir uns auch auf den zweiten Teil der Frage, dem nach dem paradigmatischen Charakter nationalsozialistischer Krisenlösung. Auch hier ist weniger die bisherige geschichtliche Singularität des Nationalsozialismus für uns ausschlaggebend, als vielmehr die Kritik der Theorien, die dessen angebliche Modernität begründen, indem sie eine zunehmende Verstaatlichung des Kapitals behaupten. Mag auch der Gehalt an Wahrheit strittig sein, den diese Theorien zur Zeit ihrer Formulierung hatten, so ist spätestens mit der so genannten Globalisierung die Behauptung eines tendenziellen Aufgehens des Marktes im Staat eine kontrafaktische geworden.
Skizziert sei damit, dass sich weder, wie es der orthodoxe Marxismus macht, der Nationalsozialismus als besondere Form des Kapitalismus in denselben einfach eingliedern lässt, noch, dass es angemessen ist, wie es z.B. die ISF unternimmt, den Kapitalismus im Nationalsozialismus aufgehen oder ihn durch den letzten aufheben zu lassen. Der Nationalsozialismus ist dagegen eine zwar aus dem Kapitalismus entwachsene, aber in wesentlichen Zügen von diesem unterschiedene eigene Gestalt der Barbarei.

III
In den islamistischen Bewegungen sind die oben dargestellten unterschiedlichen Formen und Gestalten der Barbarei in spezifischer Weise aufgehoben, ohne dass sich sagen ließe, der Islamismus sei mit einer dieser Gestalten wesensgleich oder aber deren Summe. Eine zentrale Quelle, die den islamistischen Protest speist, entspringt dem der kapitalistischen Produktionsweise zugehörendem Elend, gegenüber dem blind und unempfänglich zu sein eben der Selbstbezüglickeit des Kapitals entspricht. Die wesentlich sachliche Herrschaft des "automatischen Subjekts", der die Menschen unterworfen sind, bedeutet aber keinesfalls die Ausschaltung von menschlicher Macht. Sie bildet nur den Rahmen, in dem, sowie die Form, in der diese ausgeübt wird. Indem das Kapital angewiesen ist auf die Allgemeinheit des Rechts und damit auf den Staat, der dieses stiftet und dessen Gültigkeit garantiert, ist ihm Politik und der Kampf um Macht inhärent. Wie die Gleichheit in bürgerlicher Gesellschaft zugleich real und eine nur scheinbare ist, da sie auf soziale Ungleichheit und Klassen sich nur gründen kann, so versteckt sich auch im Äquivalententausch auf dem Weltmarkt Ausbeutung und Ausplünderung ganzer Regionen, deren Existenzmöglichkeiten ähnlich der des Lohnarbeiters davon abhängen, dem Zweck der Ausbeutung tauglich zu sein. Imperialistische Formen zwischenstaatlicher Machtausübung sind deshalb im Kapitalismus auch nicht abgeschafft, sondern den zeitgenössischen Entwicklungen kapitalistischer Vergesellschaftung nur jeweils angepasst. Wie die viel beschworene Charaktermaske, zu der der Einzelkapitalist als Funktionsträger des Kapitals degradiert ist, diesen nicht im mindesten entlastet für sein Handeln und dessen Folgen, so ist auch der Staat als ideeller Gesamtkapitalist für seine Unternehmungen voll verantwortlich. Den imperialistischen Staaten mit den USA an ihrer Spitze fällt deshalb ein Großteil an Verantwortung für den schlechten Zustand der Welt zu. Die Rhetorik, mit denen sie ihren "Krieg gegen Terror" als humanen und zur Rettung der Zivilisation notwendigen Akt legitimieren möchten, fällt insofern voll unter das o.g. Marx'sche Verdikt der tiefen Heuchelei, die der bürgerlichen Zivilisation charakteristisch ist.
Antiimperialismus als Teil des Wesens islamistischer Erhebungen adelt diese keineswegs. Der islamistische Antiimperialismus zeigt wie sonst nur der Antikapitalismus der Nazis die Torheit, Antiimperialismus und Antikapitalismus als Wert an sich zu begreifen, ohne Blick auf die konkreten Motive und Zielsetzungen dessen Träger. Unsinnig ist aber auch, wie die Bahamas meinen, Antiimperialismus an sich als "das höchste Stadium eines falschen, reaktionären Antikapitalismus" auszuweisen und ihn durch diese Bestimmung unterschwellig mit dem Faschismus in eins zu setzen. Ein Unsinn, der mit den von den Bahamas kritisierten Antiimps den Irrtum teilt, dass Antiimperialismus an und für sich etwas mit Antikapitalismus zu schaffen hätte. Allerdings ein Irrtum, der in Bezug auf die islamistischen Bewegungen unerheblich ist, da diesen Antikapitalismus nicht abzusprechen ist.
Die den Islamisten vorschwebende Gesellschaft ist eine, für die man nicht in die Abgründe ihrer Ideologie zu steigen braucht: Man kann sie beklagenswerterweise am realisierten Objekt, den erneut in die Welt getretenen islamistischen Staat, anschauen. Ohne Zweifel zielte die Marx'sche Rede "von den barbarischsten Nationen" auf Gebilde wie diese. Insofern stellen die islamistischen Staaten und Bewegungen einen Rückfall in eine Barbarei dar, die aus der kapitalistischen Dialektik von Zivilisation und Barbarei herausfällt. Anteil an dieser Dialektik haben sie, da es ihnen trotz allen ernsthaften und leidenschaftlichen Bemühens, einen gänzlich vorzivilisatorischen Schrecken zu installieren, nicht möglich ist, einen Ort im völligen Jenseits kapitalistischer Vergesellschaftung zu konstituieren. Teilhaber an bürgerlicher Zivilisation sind sie auch als dieser Zivilisation entsprungene, denen es unmöglich ist, deren Spuren gänzlich abzustreifen und das Rad der Geschichte umzudrehen. Auch Ausrüstung und materielle Mittel für den Sprung aus der für sie barbarischen Zivilisation in die bloße Barbarei können sie nur aus eben dieser, sich so schon strukturell überlegen zeigenden Zivilisation beziehen. Dass sie die mörderischen Mittel für ihr Tun in Teilen auch ganz bewusst von denjenigen, die sich als ausgesprochene Träger dieser Zivilisation begreifen, erhalten haben, mag damit zusammenhängen, dass bekanntlich für die Erzielung von Profit den darauf Zielenden kein Verbrechen dafür zu groß ist.
In doppelter Weise zivilisationsentsprungene Barbarei zu sein kennzeichnet den deutschen Nazifaschismus. Fragen nach der Affinität von islamistischen und nazifaschistischen Bewegungen und Staaten drängen sich deshalb auf, auch wenn Unterschiede - dessen deutlichste wohl der fehlende antiimperialistische Charakter des Nationalsozialismus auf der einen und der nicht völkische und nicht rassistische Charakter des Islamismus auf der anderen Seite sind - auf der Hand liegen und gemacht werden müssen. Es gilt jedoch das faschistische Potenzial islamistischer Bewegungen und Staaten festzustellen, um genauer über das Wesen der islamistischen Feindesgestalt urteilen zu können.
Wesensgleichheit zwischen Faschisten und Islamisten besteht vor allem a) im antisemitisch strukturierten Begreifen einer Wirklichkeit, deren Änderung demnach vor allem die Vernichtung der Juden erfordert; b) im Hass auf eine Indifferenz persönlicher Lebensstile, die Ausdruck bürgerlicher Freiheit und Resultat der Gleichgültigkeit kapitalistischer Gesellschaften ist und weichen soll einer mit bestialischen Mitteln hergestellten ideologischen Gemeinschaft, welche den Dissidenten mit dem Tode bedroht; c) in der Verachtung von Aufklärung und Vernunft und dem daraus entspringenden Hang zum identifizierenden und ontologischen Denken, zum Drang nach Herstellung einer Identität, die letztlich und endgültig nur im Tod zu finden ist; d) in der dem entsprechenden Geringschätzung fremden und, schlimmer noch, eigenen Lebens sowie, damit verbunden, der letztendlichen Ausschaltung des für den Bestand jedes Gemeinwesens unabdingbaren Selbsterhaltungstriebs, was unter anderem sich in den diesen Gemeinschaften eigenen Todeskulten zeigt. Resultat dieser Gemeinsamkeiten ist ein bei beiden aufs Ganze gehender Geltungsanspruch, dem mit allen Mitteln entsprochen werden soll. Dass die völlige Aussichtslosigkeit der Projekte nichts an dem (selbst)mörderischen Bemühen ihrer Betreiber zum Zwecke ihre Verwirklichung zu ändern vermag, bekundet deren durch und durch pathologischen Charakter. Das macht den regionalen Wahn zum globalen Problem, über dessen Lösung der Natur der Sache nach nicht aussichtsreich verhandelt werden kann.

Dass Kommunisten als Bündnispartner von den USA zu dem von ihr angeführten "Krieg gegen den Terror" bisher nicht geladen wurden, hat viele Gründe; der für uns maßgebende ist, dass es auf das Verhalten der weltweit marginalisierten und versprengten Kommunisten hierbei praktisch nicht ankommt. Genauso überflüssig wie die Position der Kommunisten in und zu diesem Krieg für die ist, die ihn führen, ist, dass diese sich anlässlich dieses Krieges mit denen gemein machen, die Hauptverantwortung für die Zustände tragen, die zu ihm führten. Bei denen aber, die sich zum Widerstand gegen diesen Krieg formieren, haben Kommunisten ebenfalls nichts verloren. Auf deren Seite wird man uns deshalb (wieder) nicht finden.


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